Viele Reisende lassen heute das Reisebüro aussen vor und
buchen ihren Urlaub selbstständig auf Online-Portalen. Nach wie vor haben bei
Kaufentscheiden die Empfehlungen von Freunden, Familie und Bekannten einen
hohen Stellenwert. Um zu verifizieren, ob die Angebote auch wirklich das
halten, was der Reiseveranstalter verspricht, verlassen sich aber zunehmend viele
Nutzer auf vorhandene Kundenbewertungen online. Diese wirken auf uns
vertrauenswürdiger als die zahlreichen Angebote mit geschönten Fotos der
Infrastruktur und unglaubwürdigen Service-Versprechungen. Viele
Marketingmassnahmen der Anbieter machen zwar Interessenten auf Angebote
aufmerksam, haben aber auf den Kaufentscheid eine eher geringere Bedeutung.
Auch zu sehr vielen anderen angebotenen Produkten im Bereich
der Telekommunikation, Unterhaltungselektronik uvm. werden regelmässig
Bewertungen geteilt. In Blogs, Online-Bewertungsportalen, online Communities
oder via Social Media, werden Erfahrungsberichte,
Empfehlungen oder Reviews von Kunden verbreitet. Die klassische Mund-zu-Mund
Propaganda hat sich durch die Digitalisierung rasant beschleunigt. Die
Empfehlungen können rund um die Uhr online geliked und geteilt werden und haben
dementsprechend ein sehr hohes Potential sich rasend schnell zu verbreiten.
Potentielle Kunden verlassen sich auf die Bewertungen
anderer Käufer, weil sie diese als zuverlässiger einstufen, da in den meisten
Fällen keine kommerziellen Interessen dahinter stehen. Anbieter auf der anderen
Seite neigen eher dazu negative Aspekte nicht preis zu geben und Angebote zu
beschönigen um Kunden zu gewinnen und somit die Gewinnmaximierung zu optimieren.
Beim Sammeln von Informationen muss man sich allerdings auch immer bewusst
sein, dass insbesondere negative Bewertungen vielfach aus einer gewissen
Enttäuschung oder einem Frust entstanden sind. Es empfiehlt sich also auch
solche subjektive Momentaufnahmen nicht allzu stark zu gewichten und sich eher
aus allen negativen und positiven Bewertungen ein Gesamtbild zu machen.
Natürlich sehen nicht nur die Kunden den Nutzen dieser
Informationsvielfalt sondern auch die Anbieter selbst. Viele positive Rückmeldungen
von Kunden können die Kaufentscheidungen von Interessenten massgebend
beeinflussen. Negative Rückmeldungen sind für Anbieter allerdings weniger
erfreulich. Dabei muss man sich als Nutzer natürlich auch bewusst sein, dass
Bewertungen möglicherweise auch manipuliert sein können. Insbesondere
auffallend positive oder negative Rückmeldungen scheinen diesbezüglich
verdächtig. Als Anbieter von Produkten sollte man bei etwas schlechteren
Bewertungen Ruhe bewahren und nicht versuchen etwas unter den Teppich zu
kehren, denn genau diese Kommentare leisten einen wichtigen Beitrag zu der
Glaubhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit der Kundenbewertungen.
Innovative Portale wie beispielsweise airbnb.ch nutzen die
Bewertungsmöglichkeiten nicht nur einseitig. Sowohl der Gast kann den Gastgeber
bewerten aber auch der Gastgeber den Gast. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie
sich diese Communities und Bewertungsforen weiterentwickeln.
Interessanter Blogpost! Ich lese in letzter Zeit häufig, dass es schwierig ist zu überprüfen, ob die Bewertungen auf booking.com & tripadvisor tatsächlich von Besuchern geschrieben werden und nicht vom Hotel selbst. Habt ihr auch etwas dazu gefunden? Ich glaube auch die Arbeitgeberbewertungsplattform kununu http://www.kununu.com kennt dieses Problem
AntwortenLöschenDas ist so. Man tut aber gut daran, sich dabei nicht erwischen zu lassen, sonst gewährt man einen Shitstorm. 100%ig Garantie gibt es nicht. Allerdings gibt es einen Hinweis auf Wahrhaftigkeit, dann nämlich, wenn es viele Kommentare gibt. Und, wenn es keine überzeugenden Kritiken gibt. Aus Erfahrung wissen wir, dass nicht alles was glänzt auch Gold ist...
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