Bereits seit geraumer Zeit analysieren viele Unternehmen
gesammelte Daten zum Konsumverhalten ihrer Kunden. Supermärkte beispielsweise
verführen, mit Treueangeboten und der Möglichkeit Punkte zu sammeln, den Kunden
dazu, dem Unternehmen das eigene Konsumverhalten offenzulegen und dokumentieren zu lassen. Diese Voraussetzung
beeinflusst einerseits die Kaufentscheidungen der Kunden und andererseits wird
anhand dieser Daten das Sortiment entsprechend optimiert und gezielte
Marketingaktivitäten durchgeführt. Ein anderes Beispiel, von dem ebenfalls sehr
viele betroffen sein dürften, ist das Sammeln von Daten in Apps auf unseren
Smartphones und Tablets. Installieren wir beispielsweise eine App von Google
akzeptieren wir vorgängig die Google-Datenschutzerklärung ohne diese gross zu
hinterfragen. Gemäss einem Artikel von srf.ch schreibt Google in seiner Datenschutzerklärung folgendes:
«Von uns erhobene Daten (sind):
Personenbezogene
Daten wie Namen, Email-Adresse, Telefon- oder Kreditkartennummer. (aus
Google-Nutzerkonten, Anm. d. Red.)
Protokolldaten:
Die IP-Adresse. Telefonie-Informationen wie Anrufer-Nummern,
Weiterleitungsnummern, Datum und Uhrzeit von Anrufen, Dauer von Anrufen,
SMS-Informationen und Art der Anrufe.
Standort: Google
erfasst und verarbeitet (…) den tatsächlichen Standort per (...) IP-Adresse,
GPS-Sensor, WLAN-Zugangspunkt oder Mobilfunkmasten.
Cookies, über die
der Browser oder ein Google-Konto eindeutig identifiziert werden kann.»
Mit der Begründung, dass die Datenerfassung dem zur
Verfügung stellen von besseren Diensten dient legitimiert Google das Sammeln
der Daten.
Die Digitalisierung erreicht immer mehr Bereiche unseres
Lebens. Technologische Weiterentwicklungen sollen uns auch das Wohnen angenehmer
gestalten. Das vernetzte Heim steht im Fokus von grossen Unternehmen. In naher
Zukunft werden wir die Möglichkeit haben mit diversen Haushaltsgegenständen zu
kommunizieren. Dies bedingt, dass sämtliche Komponenten ständig auch mit dem
Internet verbunden sind. Die entsprechende Software dazu liefern Apple, Google,
Microsoft und Co. Dementsprechend erschliesst sich ein neues Umfeld um Daten
bei den Endverbrauchern zu Hause zu sammeln.
Neben den vielen Vorteilen, die solche intelligente
Eigenheime für Mensch und Umwelt mit sich bringen, bestehen auch gewisse
Unklarheiten und Unsicherheiten. Man gibt einerseits sehr viele persönliche
Daten preis und es besteht andererseits die theoretische Möglichkeit, dass man
von Aussenstehenden gehackt wird und sowohl Daten wie auch die Steuerung des
Zusammenspiels der einzelnen Komponenten missbraucht wird.
Für den kürzlich für das Amt des Eidgenössischen Datenschützer
vorgeschlagenen Adrian Lobsiger wäre dies bei Amtsantritt auf jeden Fall ein optimales
Thema, um sich so richtig die Zähne auszubeissen.
Für die Endverbraucher empfiehlt es sich demgegenüber zumindest ein paar
kritische Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen. Ich persönlich sehe dieser
Entwicklung auf jeden Fall eher skeptisch entgegen. Ist es nicht manchmal etwas beängstigend wie personalisiert Marketingmassnahmen bereits heute platziert werden? Will ich, dass mich Waschmittelhersteller kontaktieren um mir etwas zu verkaufen, weil sie meine Waschgewohnheiten analysiert haben? Oder will ich, dass mir im Lebensmittelladen empfohlen wird was ich einzukaufen habe, weil der Supermarkt Zugriff auf meinen Kühlschrank hat? Wie geht es euch?
Aktuell sehe ich es ähnlich wie du. Ich denke, dass es in der Natur des Menschen liegt, dass wir immer ängstlich gegenüber "Neuem" sind. Dass was wir aktuell für "normal" halten, war einmal auch "neu".
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