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Quelle: thinglink.com |
Das Ding da ganz links im Bild ist nicht etwa ein Wolkenkratzer. Nein, es ist das erste kommerzielle Mobiltelefon der Welt. Zu dieser Zeit, war das Motorola Dynamic 8000x eine absolute Neuheit. Es wog knapp 800 Gramm, war 33 cm hoch, 8.9 cm breit und kostete knapp CHF 4'000 (Inflationsbereinigt würde es heute über CHF 9'000 kosten). Für viele von uns ist dies kaum vorstellbar, wo man heute ein neues und taugliches Smartphone für CHF 100-200 finden kann. Später wurde die Marke Motorola von dem finnischen Telefonkommunikationkonzern Nokia abgelöst. Alle von uns haben mit Sicherheit ein Nokia besitzt - oder wissen zumindest, wie einige Modelle ausgesehen haben. Doch bereits innerhalb wenigen Jahren, wurde Nokia von der heutigen herrschenden Marke iPhone aus dem Hause Apple abgelöst. Wenn man zur Jahrtausendwende den Leuten gesagt hätte, dass es nicht mehr lange gehen und Nokia seine
Machtposition als unbestrittener
Global-Player verlieren wird, hätten sie einen für äussert bescheuert gehalten. Doch dieses Szenario wurde tatsächlich Realität. Heute dominiert Apple mit der ihrer ganzen
Produktpalette - mit Ausnahme von mittlerweile einigen Mitkonkurrenten - den Markt. Aber wie konnte es dazu kommen, dass Motorola wie auch Nokia den
Anschluss verpassten?
Die Fragen die sich in diesem Zusammenhang stellen sind trivial. Hatten sie nicht umfassungsreiche
Forschungs-und Entwicklungsressourcen? Konnten sie die Mitarbeitenden nicht weitgehend
motivieren, um den
Puls des Marktes besser zu spüren? Eigentlich können all diese Fragen bejaht werden. Doch diese Unternehmen hatten den Moment verpasst, in dem sie ihren erfolgreichen Kurs hätten ändern und ihr
Geschäftsmodell überdenken sollen. Sie haben radikale
Innovationen verpasst, weil sie zu beschäftigt waren, sich nur mit dem Tagesgeschäft auseinander zu setzen. Vielmehr hätten sie sich mit der Entwicklung von
zukünftigen Chancen kümmern sollen. In etlichen Industrien ist zu sehen, dass sich der
Innovationszyklus immer schneller dreht. Innovation erhöht somit den
Kundennutzen eines
Produkts oder einer
Dienstleistung oder sie verringert deren
Kosten. Dadurch kann ein
nachhaltiger Wettbewerbsvorteil erzeugt werden. Innovation muss also nicht zwingend das Produkt an sich betreffen, sondern es kann auch auf den
Produktionsprozess oder den
Vertrieb betreffen. Dell als weiteres Beispiel versucht seine Kosten anhand von
Build-to-Order Prozessen zu reduzieren. Um Apple nochmals als Beispiel aufzugreifen. Apple versucht das Altbekannte nicht nur zu erneuern, vielmehr ist das Unternehmen bestrebt, einen hohen wahrgenommenen Nutzen zu erzeugen, um die Kunden von sich "abhängig" zu machen. Es ist also nicht übertrieben zu erwähnen, dass sie bestehende Strukturen, Prozesse, Abläufe zerstören und die Welt verändern wollen.
Nebst Motorola und Nokia gibt es noch weitere ehemalige namhafte Unternehmen wie zum Beispiel auch Kodak, die sich nur auf ihr aktuelles Tagesgeschäft sowie die Kundenbedürfnissen von heute konzentrierten und dadurch den Trend verschlafen haben. Um neue Ideen zu entwickeln, braucht es nicht zwangsläufig den IQ von Albert Einsteint. Es genügt sogar nur, sich Gedanken darüber zu machen, welche Geschäftsprozess-Innovationen aus anderen Branchen meine Branche revolutionieren können. In anderen Worten gesagt, muss man nicht das Rad neu erfinden. Oder wie das Credo von Pablo Picasso war, dass "gute Künstler kopieren, während grossartige Künstler stehlen" würden.
Also habt den Mut und die Ausdauer, bestehendes zu hinterfragen und anders zu machen!